Politische Umbrüche, ungleiche Lebensbedingungen, finanzielle Krisen, Sorge um Natur und Umwelt, aber auch epochale Entdeckungen wie die Röntgenstrahlen oder das Chromosomenkonzept der Vererbung, naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die es den Menschen zu vermitteln galt – auch heute durchaus aktuelle Szenarien, die bereits das Leben der Menschen vor hundert Jahren prägten. Es war diese Stimmungslage, unter der am 22. August 1919 namhafte Würzburger Persönlichkeiten aus der Universität, der Stadt, aus einer studentischen Initiative und verschiedenen sonstigen Vorläufervereinigungen den gemeinnützigen Naturwissenschaftlichen Verein Würzburg e.V. gründeten. Was waren die ursprünglichen, was sind die heutigen Anliegen eines solchen Vereins? Wie kann ein Verein Wissenschaft in die Gesellschaft tragen, komplexe Zusammenhänge verständlich vermitteln und somit zur objektiven Meinungsbildung beitragen? Dies sind einige Gedanken, die kurzweilig und keineswegs chronologisch trocken zum Zuhören einladen und vielleicht auch Gäste zum Beitritt in den NWV Würzburg e.V. bewegen sollen. Unser Ziel: 100 Jahre Naturwissenschaftlicher Verein Würzburg. e.V. – 100 neue Mitglieder!

Palmöl hat sich in den letzten Jahrzehnten unmerklich immer weiter in unseren Alltag eingeschlichen - einerseits wegen seiner günstigen physikalischen Eigenschaften, die Palmöl zu einem begehrten Ausgangsstoff für Wasch-, Reinigungsmittel und Kosmetika machen. Auch ist vielen verarbeiteten Lebensmitteln Palmöl beigemischt. Andererseits wird dieses auf anderen Kontinenten produzierte Öl wegen seines günstigen Weltmarktpreises zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt und treibt als Biodiesel unsere Verkehrssysteme an - kurzum, unsere Berührungspunkte mit Palmöl sind vielfältig, oft ohne dass wir etwas davon mitbekommen. Dabei hat der Anbau der Ölpalme, momentan vor allem in Südostasien, zukünftig wohl aber auch in Südamerika und in Teilen Afrikas, dramatische Auswirkungen auf die dortigen Tropenwälder. Der Vortrag liefert einen kurzen Einblick in die Plantagen, den internationalen Handel mit Palmöl und unsere Berührungspunkte mit diesem umstrittenen Naturstoff.

Die Globalisierung des Handels und des Transports führt nicht nur zum einem regen Austausch an Waren und Menschen, sondern auch zur Einführung von Arten, die es ohne die Hilfe des Menschen nie an diese Orte geschafft hätten. Diese Neobiota sind mittlerweile weit verbreitet und finden sich in großer Zahl überall auf der Erde. In Europa stammen viele Neobiota aus Nordamerika oder Ostasien; Regionen mit denen wir intensive Handelsbeziehungen führen. Aber wie bewerten wir diesen Austausch? Auf der einen Seite ist es ein natürlicher Vorgang, der zur Erhaltung der Art essentiell ist; auf der anderen Seite ist die Einführung von Neobiota als eine der fünf Treiber des Verlusts der globalen Biodiversität identifiziert. In diesem Vortrag werde ich den Stand der aktuellen Forschung zu Neobiota darstellen und Fragen zur Bewertung dieses Prozess aufwerfen, die gar nicht so einfach zu beantworten sind.

Auch im Winter bietet der Ringpark in Würzburg Lebensraum für viele Vogelarten. Auf einem zweistündigen Spaziergang durch das Klein-Nizza kann man neben Amseln und Ringeltauben auch verschiedenene Meisen- und Finkenarten beobachten. Mit etwas Glück zeigt sich auch der seltene Mittelspecht oder ein Wanderfalke.

Das überregionale Fachzentrum Ökologischer Landbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bamberg ist Ansprechpartner für alle Fragen des ökologischen Landbaus in den fränkischen Regierungsbezirken Ober- und Unterfranken. Es organisiert gemeinsam mit den Verbundpartnern Beratung und Fortbildung. Der Vortrag stellt die Situation des ökologischen Landbaus an Praxisbeispielen vor.

Bildgebende Verfahren sind aus der heutigen Wissenschaft nicht mehr wegzudenken. Sie erlauben es, einen Blick in lebende Organismen zu werfen und deren Funktion zu beobachten ohne sie zu zerstören. Der Vortrag beginnt mit den schon lange etablierten Verfahren der Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT), um sich dann der weniger verbreiteten Infrarot-Thermographie zuzuwenden und schließlich mit dem Magnetic Particle Imaging (MPI) einen Vertreter der ganz aktuellen Forschung vorzustellen. Dabei wird die Physik, welche hinter den Verfahren steckt, erklärt und mit Anwendungsbeispielen illustriert. Diese stammen aus der Zoologie wie die Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling, der Botanik wie der Nährstofftransport in Pflanzen oder auch der Medizin mit der Beobachtung des Blutflusses in der Aorta.